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Nahost-Konflikt

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die Absolvierung des 10. Universitätslehrganges Politische Bildung/ Universität Salzburg-Klagenfurt? (2008) und 7. Universitätslehrganges Interkulturelle Kompetenz/ Universität Salzburg (2012),
die Absolvierung des 10. Universitätslehrganges Politische Bildung/ Universität Salzburg-Klagenfurt? (2008) und 6. Universitätslehrganges Interkulturelle Kompetenz/ Universität Salzburg (2012),

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* der Lehrauftrag "Didaktik der Politischen Bildung"/ Fachbereich Geschichte/Universität Salzburg (2016 - 2018) und
* der Lehrauftrag "Didaktik der Politischen Bildung"/ Fachbereich Geschichte/Universität Salzburg (2016 - 2017) und


Grundwissen Nahost-Konflikt    

Aspekte einer Krisenregion im Kontext Politischer Bildung    

Günther Dichatschek

Inhaltsverzeichnis dieser Seite
Grundwissen Nahost-Konflikt   
Aspekte einer Krisenregion im Kontext Politischer Bildung   
Danksagung   
Einleitung   
1 Begrifflichkeit "Naher Osten"   
2 Kulturen und Religionen   
2.1 Kulturgeschichte des Vorderen Orients   
2.1.1 Hochkulturen   
2.1.2 Ägypten   
2.1.3 Libanon   
2.1.4 Iran   
2.1.5 Byzanz-Konstantinopel-Istanbul?   
2.1.6 Kultur-Wissenschaft?   
2.2 Religiöse Vielfalt   
2.3 Arabisch-islamische Kultur   
2.4 Politischer Islam   
2.4.1 Salafismus   
2.4.2 Muslimbruderschaft   
2.4.3 Reformerischer politischer Islam   
2.4.4 Islamische politische Systeme   
2.4.5 Krisenstimmung   
3 Erdöl als Ende eines Abhängigkeitsverhältnisses   
4 Gesellschaftliche Herausforderungen im Nahen Osten   
4.1 Zustand des Bildungssystems   
4.2 Wasserversorgung und Umweltpolitik   
4.3 Die Rolle der Frau   
5 Phasen der regionalen Ordnung   
5.1 Palästina-Konflikt? - Gründe und Entwicklung   
5.2 1945 bis 1967   
5.3 1967 bis 1989/1990   
5.4 1990/1991 und der Nahost-Friedensprozess?   
5.5 Nahöstliche Kriege   
5.5.1 9/11   
5.5.2 Irak-Krieg? 2003   
5.5.3 Libanon-Krieg? 2006   
5.5.4 Gaza-Krieg? 2008   
5.5.5 Gaza Krieg 2023   
6 Reflexion   
6.1 Postkolonialer Konflikt   
6.2 Arabischer Frühling und Folgen   
6.3 Syrien-Krieg? 2011   
6.4 Regionalmacht Türkei   
6.5 Komplexe Regionalordnung   
Literaturverzeichnis   
IT-Autorenbeiträge?   
Zum Autor   

Danksagung    

Die Auseinandersetzung mit einer Krisenregion von großer politischer, wirtschaftlicher, kultur- und religionsgeschichtlicher Bedeutung weist auf die interdisziplinäre Dimension in der Politischen Bildung hin.

Dankbar bin ich für die Möglichkeit von zwei informativen Bildungsreisen in die Region.

Zu danken habe ich den Lehrenden der Politischen Bildung.

Für interessante Gespräche zur Thematik danke ich Hans.

Für die technische Hilfe bei der Manuskriptherstellung danke ich Helmut Leitner.

Der Autorenbetreuung des Akademikerverlages danke ich für die lange reibungslose Zusammenarbeit.

Günther Dichatschek

Einleitung    

Politische Bildung und Interkulturelle Kompetenz als Teilbereiche einer Erziehungs- bzw. Bildungswissenschaft untersuchen

  • Veränderungen von Lebenssituationen,
  • Machtstrukturen,
  • soziale Gerechtigkeit und
  • Achtung von Menschenrechten.
Der Nahost-Konflikt ist in Palästina eine nationale Auseinandersetzung zwischen der arabischen und jüdischer Bevölkerung.

Der UNO-Teilungsbeschluss? vom 29. November 1947 setzte diese Auseinandersetzung in Kraft, obwohl es keine Strategie gab, die Teilung friedlich umzusetzen.

Wesentlich ist eine Demokratisierung von politischen Systemen, wobei der "Arabische Frühling" Hoffnungen weckte.

  • Machtkämpfe und inner-gesellschaftliche Konflikte sowie das Fehlen zivilgesellschaftlicher und demokratischer Strukturen verhinderten Reformen.
  • Alte Machtverhältnisse, Unterdrückung, Bürgerkriege und ein Staatsverfall - Syrien, Irak, Libyen und der Jemen - mit internationaler Beteiligung ergaben Terror und Fluchtwellen mit neuen Machtgefügen.
Folgen dieser Entwicklungen spüren die westlichen Gesellschaften. Das wirft Fragen nach der politischen Rolle, nach Verantwortlichkeiten, Herausforderungen und Möglichkeiten auf.

Die Konfliktlage betrifft Überlegungen in der Politischen Bildung, die ein Grundverständnis für die Besonderheit der Region bewirken will.

Die Studie soll Einblick in die Bedingungen, Hintergründe und Auseinandersetzungen geben.

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Ausgangspunkt der Studie sind die Absolvierung des APS-Lehramtes?/ Fach Geschichte und Sozialkunde/ Unterrichtsprinzip Politische Bildung (1975),

die Absolvierung des 10. Universitätslehrganges Politische Bildung/ Universität Salzburg-Klagenfurt? (2008) und 6. Universitätslehrganges Interkulturelle Kompetenz/ Universität Salzburg (2012),

  • der Lehrauftrag "Didaktik der Politischen Bildung"/ Fachbereich Geschichte/Universität Salzburg (2016 - 2017) und
  • der Schwerpunkt Politische Bildung in der Allgemeinen Erwachsenenbildung an den VHSn des Landes Salzburg und im Evangelisches Bildungswerk in Tirol (2017/2018).
Ein zweimaliger Besuch Israels spielte eine Rolle, sich mit der Thematik an Ort und Stelle auseinander zu setzen.

1 Begrifflichkeit "Naher Osten"    

Allein die Begrifflichkeit fällt schwer. Orient, Morgenland, Naher Osten, Vorderer Orient und Mittlerer Osten weisen auf unterschiedliche Benennungen.

Aus der römischen Antike kommt der Begriff "Orient" für die Weltgegend Osten, in dem die Sonne aufgeht (lat. sol oriens). Als Gegenstück gibt es den "Okzident" (Westen), wo die Sonne untergeht(lat. sol occidens).

Die arabische Sprache übernahm mit dem Mittelmeer als Zentrum die Zuordnung (vgl. "Maschrek" als Osten und "Maghreb" den Westen).

Im 17. Jahrhundert übersetzten deutsche Quellen Orient und Okzident erstmals als Morgen- und Abendland.

Der europäische Kolonialismus im 19. Jahrhundert sah den Orient als "nah", während Ostasien als "fern" bezeichnet wurde. So kam es in der Alltagssprache zu den Begriffen "Naher" und "Ferner Osten".

Letztlich verstand man unter "Naher Osten" oder "Vorderer Orient" nicht nur das östliche Mittelmeer, vielmehr auch die außereuropäischen Besitzungen des Osmanischen Reiches.

In Großbritannien mit seinen Kolonien setzte sich "Mittlerer Osten" als Begriff durch.

In der Folge wurde "Orient" in Europa eher als religiös-kulturelle Thematik verwendet.

Sozial, politisch und ökonomisch wurde dagegen eher "Naher", "Mittlerer" und "Ferner Osten" verwendet.

Heute bezeichnet man den Raum, der sich von Marokko im Westen bin zum Iran im Osten erstreckt und die Türkei einschließt, als den "Nahen Osten".

Damit ist der Raum Nachbar Europas.

2 Kulturen und Religionen    

Im Folgenden geht es um einen Einblick in die Kulturgeschichte des Vorderen Orients und die religiöse Vielfalt der Region.

Anzusprechen ist die arabisch-islamische Kultur und der politische Islam (vgl. ROSINY 2016, 8-19).

Der Nahe Osten ist geprägt von kultureller und religiöser Vielfalt.

Der Islam als Mehrheitsreligion bestimmt den Alltag, gesellschaftlich und politisch. Von Interesse ist heute der politische Islam mit seinen politischen Akteuren.

Zum Nahen Osten gehören auch nicht-arabische Staaten wie der Iran, Israel und die Türkei.

Kurden, Berber und Tscherkessen sind Ethnien des Nahen Ostens.

Neben Muslimen gibt es christliche und jüdische Gemeinden sowie Anhänger kleinerer Religionsgemeinschaften (vgl. Zoroastrier, Jesiden und Bahai).

Die drei monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam entstanden in dieser Region. Sie beziehen sich auf Abraham als gemeinsamen Stammvater. Sie bilden bis heute vielfältige Konfessionen, Rechtsschulen und Kirchengemeinschaften.

2.1 Kulturgeschichte des Vorderen Orients    

2.1.1 Hochkulturen    

Die Region gehört mit Mittelamerika, Indien und China zu den Hochkulturen und der Wiege menschlicher Zivilisation.

Spuren reichen in der Südtürkei und in Mesopotamien bis in die Jungsteinzeit.

Die Reiche der Sumerer, Ägypter, Babylonier, Assyrer, Hethiter und Perser formten einen Kulturraum, dessen Handel mit dem Mittelmeer und der Seidenstraße verbunden war.

Wechselbeziehungen in Religion, Philosophie, Kunst und Architektur prägten die Region (vgl. die S als Gemeinsamkeit: Straßen, Siedlungen/ Städte, Staat und Schriften).

Erste Siedlungen entstanden im 7. Jahrtausend v.Chr. am Euphrat und Tigris. Erfindungen wie Keramik, Werkzeuge und Waffen sowie eine funktionierende staatliche Verwaltung (etwa Schule) kennzeichnen diese Hochkulturen (vgl. Hammurabi mit der ersten Gesetzessammlung).

Syriens Geschichtsschreibung bezieht sich auf die Assyrer im heutigen Nordirak und Nordsyrien.

2.1.2 Ägypten    

Ägypten ist nicht nur wegen der Pyramiden und Pharaonen von Interesse, auch wegen der Liturgie des koptischen Christentums.

  • Diese altorientalische Kirche führt sich auf den Evangelisten Markus zurück.
  • Ägypten (und der Irak) leiten ihren Anspruch auf eine arabische Führungsrolle u.a. aus dem Glanz ihrer antiken Kulturen ab.
2.1.3 Libanon    

Die Libanesen sind stolz auf ihre Frühgeschichte mit den Küstenstädten Tyros, Sidon und Byblos der einstigen Phönizier, die als Erste Afrika umsegelten. Sie gründeten Kolonien, etwa Karthago in der Nähe des heutigen Tunis.

Als Handelsmacht und über Verträge und nur nachrangig durch Kriege und Besatzung dehnten sie ihren Einflussbereich aus.

Als Kulturleistung erfanden sie eine aus 22 Konsonanten bestehende Buchstabenschrift als Grundlage für das hebräische, griechische, lateinische und arabische Alphabet.

2.1.4 Iran    

Der Iran sieht sich in der Nachfolge der Perser. Eine straff organisierte Bürokratie wurde von den islamischen Kalifaten übernommen.

2.1.5 Byzanz-Konstantinopel-Istanbul?    

Mit der Teilung des Römischen Reiches 395 kontrollierte das Byzantinische Reich die östliche Region des Mittelmeers. Hier wurde das orthodoxe Christentum Staatsreligion, mit den verschiedenen Orthodoxen Kirchen der Region.

  • Nach der türkisch-islamischen Eroberung Konstantinopels 1453 wurde die umbenannte Stadt Istanbul Hauptstadt des Osmanischen Reiches (1300-1923).
  • Der osmanische Sultan übernahm 1517 zusätzlich den islamischen Titel Kalif und beanspruchte als Oberhaupt aller Muslime geistliche Macht.
  • Das Osmanische Reich verkleinerte sich im 19. und als Folge des Ersten Weltkrieges im 20. Jahrhundert, als Griechen und die Völker des Balkans staatliche Unabhängigkeit erreichten. Zudem brachten die europäischen Kolonialmächte fast alle arabischen Staaten als Kolonien oder Mandatsgebiete unter ihre Kontrolle.
Über die 1923 errichtete Türkei als Rumpfstaat übten in der Folge bis heute Frankreich, Großbritannien, die USA und die Sowjetunion bzw. Russland Einfluss auf die Region.

2.1.6 Kultur-Wissenschaft?    

Kulturell-wissenschaftlich übernahm Europa

  • medizinische Erkenntnisse wie die Entdeckung des Blutkreislaufes,
  • Navigationsinstrumente der Seefahrt,
  • arabische Lehnwörter wie Algebra, Alkohol, Matratze, Ziffer und Zucker.
Der Islam war zu dieser Zeit offener und fortschrittlicher als das Christentum (vgl. die Kommentare des Avicenna und Averroes zu Aristoteles).

Ab dem 15. Jahrhundert wechselte Europa zum Exporteur von Fertigprodukten wie Papier, Nägeln, Textilien und Glas.

Der Kolonialismus und die Vernetzung der Welt durch Handel und Kommunikation, Wirtschaft und Kultur ergab letztlich eine Dominanz des Westens.

  • Einfluss entstand im Städtebau, der Architektur, Infrastruktur, Medien, Bildungswesen, Gesundheitsversorgung, Staatsverwaltung und Konsumgewohnheiten.
  • Westliche Dominanz ergab sich in politischen Ideologien wie dem Nationalismus, Sozialismus, Liberalismus und Kommunismus.
  • Westlicher Einfluss ergab sich durch Menschen, die im Westen studierten, arbeiteten, vor Krieg flüchteten und westliches Verhalten und Werte kennenlernten.
Umgekehrt ergab sich eine Austauschgemeinschaft in Europa in Migrantengemeinden und Konsumverhalten/ Restaurants und kulturellen Einflüssen.

  • Im Städtebau erhält die Skyline New Yorks Konkurrenz von den Hochhäusern in Dubai, Riad und Doha.
  • Eine Modernisierung im Bereich der Säkularisierung verhindert die Religion und die Politik der Region.
2.2 Religiöse Vielfalt    

Betrachtet man die demografische Verteilung der Konfessionen, ist der Islam dominierend. Allerdings bildet die Region ein religiöses Mosaik (vgl. MEIER 2016, 28).

  • Rund zwei Dutzend christliche Religionsgemeinschaften haben sich im Laufe der Jahrhunderte herausgebildet.
  • Zudem leben Juden, Jesiden, Drusen, Bahai, Zoroastrier und islamischen Gruppierungen wie arabische Alawiten, türkischen Aleviten und kurdischen Schabak.
Interreligiöse Beziehungen, so sie nicht von Regeln geprägt sind (etwa im Libanon) sind verpönt. Es gibt religiöse Diskriminierung (Politik, Verwaltung).

  • Im Osmanischen Reich konnten größere Religionsgemeinschaften ihre Familienstandsangelegenheiten selbst regeln.
  • Obwohl politische, wirtschaftliche oder religiöse Umwälzungen Minderheiten bedrohen, hatte der "Arabische Frühling" zunächst Erfolg. 2011 kam es zur verstärkten Auswanderung wegen Verfolgung.
Manche glauben, der Exodus der Nichtmuslime aus einer Region dreier Weltreligionen sei unabwendbar.

2.3 Arabisch-islamische Kultur    

Nur rund ein Fünftel aller Muslime leben in arabischen Ländern, dennoch ist der Islam eine arabisch geprägte Religion (vgl. ROSINY 2016, 14-15).

  • Das Schlüsselereignis der Religionsstiftung von Mohammed fand auf der Arabischen Halbinsel statt.
  • Der Koran wurde in arabischer Sprache offenbart und geschrieben.
  • Die Pflichtgebete werden in arabischer Sprache in Richtung Mekka gesprochen.
  • Jährliche Pilgerfahrten finden nach Mekka statt, die jeder Muslim einmal im Leben vollziehen soll.
Religion und Kultur üben im Nahen Osten einen großen Einfluss auf das tägliche Leben aus.

  • Während im westlichen Europa durch die Aufklärung, Liberalisierung und Individualisierung Freiräume ohne Einfluss von religiösen und kulturellen Vorschriften entstanden, dominiert im Nahen Osten noch eine patriarchalische Familienordnung.
  • Dies ist an sich keine islamische Besonderheit, ursprünglich hatten Christentum und Judentum ein solches Umfeld.
  • Nunmehr verändert sich das Verhältnis zwischen Frauen und Männern, auch im Nahen Osten. Gründe sind ein Bildungszuwachs, der Zugang zu den Neuen Medien, Reisen in das Ausland und der Wunsch nach selbstbestimmtem Leben.
In Glaubens-, politischen und sozialen Fragen dominiert bei vielen Muslimen die Vorbildfunktion des islamischen Geschichte und Tradition. Diese Vorbilder sollen Halt in Zeiten eines überstandenen Kolonialismus und angesichts der Globalisierung bilden.

Es versteht sich von selbst, dass der Islam als normative Ordnung unterschiedlich ausgelegt wird, verschiedene Gelehrtenschulen bestehen.

"Kulturen und Religionen sind von Menschen geprägte und gelebte sinnstiftende Vorstellungen und Lebensentwürfe" (ROSINY 2016, 15). Menschen ändern ihre gesellschaftlichen und kulturell-religiösen Formen, passen sich an geänderte Gegebenheiten an.

Das Gleichgewicht zwischen Bewahrung von Besonderheiten, der Wunsch nach Reformen und der Anschluss an die globalisierte Welt steht zur Disposition.

Die Auseinandersetzung findet im politischen Islam statt. Im "Arabischen Frühling" und seinen Folgen erlebt man die Konfliktlinien mit einer erneuten Dynamik.

2.4 Politischer Islam    

Eine Wiederbelebung des Islam im 18. und 19. Jahrhundert durch islamische Religionsgelehrte und Denker als Reaktion auf europäische koloniale Bestrebungen im Nahen Osten wurde als Lösung politischer und gesellschaftlicher Probleme gesehen.

In der Folge entstanden unterschiedlichste Ideologien und politische Bewegungen im 20. Jahrhundert, die als "Islamismus" zusammenfassend bezeichnet werden (vgl. ROSINY 2016, 15-19).

Im Folgenden werden der Salafismus, Dshihadismus, die Muslimbruderschaft, der reformerische politische Islam, arabisch-nationalistische und islamistische Bewegungen sowie säkulare Regime angesprochen.

2.4.1 Salafismus    

  • Muhammad Ibn Abd al-Wahab belebte im 18. Jahrhundert die fundamentalistische theologische Schule des Salafismus auf der Arabischen Halbinsel, die als Ziel eine exakte Imitation der frühislamischen Gemeinde, die buchstabengetreue Befolgung islamischer Vorschriften und die Ablehnung un-islamischer Neuerungen (auch einige technologische Neuerungen) beinhaltet. Dieser wahabitische Salafismus ist Staatsreligion in Saudi-Arabien? geworden.
  • Der bewaffnete Widerstand gegen die sowjetische Besetzung Afghanistans (1979-1989) ließ eine salafistische Gruppe radikalisieren und propagierte den Dschihadismus (al-Quaida/1988). Die Gruppe verengt den Dschihad (arab. Anstrengung) auf Gewalt. Sie prägen heute das negative Bild des Islam. Im Islamverständnis dieser Gruppe gelten andere Richtungen - etwa die Schiiten - als Abtrünnige.
2.4.2 Muslimbruderschaft    

Die 1928 gegründete ägyptische Muslimbruderschaft will eine eigene Gesellschaft durch Bildung, Sozialeinrichtungen und Wirtschaftsförderung reformieren. Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser und Institutionen zur Förderung der Wirtschaft (Genossenschaften, Kleinkredit-Programme?) werden unterhalten. Sie verstehen dies als Dschihad, ihre Anstrengung. Die westliche Moderne wird in Verbindung mit der Scharia als vereinbar gesehen.

2.4.3 Reformerischer politischer Islam    

Der reformerische politische Islam mit seinen Vertretern Jamal ad-Din al-Afghani (1838-1897) und Mohammed Abduh (1849-1905) interpretierten die religiösen Quellen neu. Ziel war die Stärkung der Region gegen die Kolonialmächte.

Mit der Besetzung der ostarabischen Staaten und der jüdischen Besiedelung Palästinas sowie Gründung des Staates Israel (1948) kam es zur Gegenwehr arabisch-nationalistischer und islamistischer Bewegungen.

2.4.4 Islamische politische Systeme    

Mit der Unabhängigkeit vieler arabischer Staaten bis Mitte des 20. Jahrhunderts entstanden zunächst säkulare nationalistische und sozialistische Regime. Durch die fehlende Entwicklung der Gesellschaften und ihren autoritären Regierungsstil verloren sie an Ansehen.

Mit der arabischen Niederlage 1967 im Nahost-Krieg? gegen Israel gewann der politische Islam an Bedeutung.

Kritisiert werden korrupte Regime, der Verfall moralischer Werte und der Einfluss auf ihre Gesellschaften (vgl. den Iran mit den Parolen der Iranischen Revolution 1979).

Erstmals wird in der Folge in der Neuzeit ein islamisches politisches System errichtet (vgl. "Islamische Republik Iran").

Die Revolution im Iran und der Widerstand der Hisbollah im Libanon (gegen die israelische Besatzung im Südlibanon 1978-2000) ließ das revolutionäre Element von Imam al-Husain (Enkel des Propheten) wieder aufflammen.

Bis zum Arabischen Frühling 2011 waren sunnitisch-islamische Bewegungen und Parteien in den meisten arabischen Staaten verboten bzw. unter Kontrolle der autoritären Regime (vgl. die Reform-Islamisten? wie die ägyptische Muslimbruderschaft erhielten Zuspruch im Arabischen Frühling und wurden bei freien Wahlen in Tunesien, Ägypten und Marokko 2011 stärkste Partei; vgl. EL GAWHARY 2011, ARMBRUSTER 2011).

Bewegungen des Salafismus nutzten die neuen politischen Freiräume des Arabischen Frühlings und drängten offen für einen politischen Islam in ihrem ultra-konservativen Religionsverständnis.

2.4.5 Krisenstimmung    

Alle Richtungen des Islam konkurrieren um den Wahrheitsanspruch und Anhänger.

Inzwischen ist der politische Islam in einer tiefen Krise (vgl. die Entzweiung in konfessionelle Identitäten).

Mitunter wurden die hohen Ansprüche nicht erfüllt (vgl. der Putsch der Armee gegen die Muslimbruderschaft in Ägypten 2013 mit der hohen Zustimmung der Bevölkerung).

3 Erdöl als Ende eines Abhängigkeitsverhältnisses    

Zu Beginn der siebziger Jahre endete ein Abhängigkeitsverhältnis, das die Region wesentlich geprägt hatte: die Unterdrückung und Ausbeutung der Förderländer durch ausländische Erdölkonzerne (vgl. FÜRTIG 2016c, 28-29).

1908 wurden in Südwestpersien erste Erdölvorkommen im Nahen Osten gefunden.

Der Erste Weltkrieg unterbrach den Wettlauf um das Erdöl, Ende der zwanziger Jahre begann er wieder.

Vor Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden große Erdölfelder auf der Arabischen Halbinsel gefunden.

  • In der Nachkriegszeit teilten sich die großen internationalen Erdölunternehmen die Fördergebiete (USA, UK - Rivalität mit F, NL und I).
  • Einigkeit bestand in der Verhinderung der Verfügungsgewalt der Herkunftsländer.
1960 gründeten die Förderländer die "Organisation erdölexportierender Staaten" (OPEC), der fast alle Nahostländer angehören.

  • Erst nach einem guten Jahrzehnt gelang es, uneingeschränkt über die Erdöl- und Erdgasmengen zu verfügen.
  • Damit hatten die Länder Mitte der siebziger Jahre ihre politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit erreicht.
4 Gesellschaftliche Herausforderungen im Nahen Osten    

Im Folgenden wird auf den Zustand des Bildungssystems, die Wasserversorgung und Umweltpolitik sowie die Rolle der Frau eingegangen (vgl. LUKAS 2016, ausführlich 46-53).

Dies sind Themen der Politischen Bildung bzw. Interkulturellen Kompetenz, die wesentlich sind.

4.1 Zustand des Bildungssystems    

Mit der Unabhängigkeit der Staaten in der Region wird die Gewährleistung von Bildung als wichtig angesehen.

  • Viele Staaten erbringen finanzielle Anstrengungen, um den Zugang zu Primär-, Sekundär- und tertiärer Bildung zu ermöglichen und die Analphabetenrate zu senken.
  • Mehr Buben als Mädchen werden eingeschult.
  • Im Jemen, in Mauretanien und Marokko ist in den gebirgigen Gegenden eine Einschulung nicht gewährleistet.
  • Eine hohe Abbrecherrate gibt es in im Sekundär- und Hochschulbereich (vgl. "Human Development in the Middle East and North Africa-Bericht?" der UN-Entwicklungsorganisation? UNDP 2010).
  • Ein Mangel an Anreizen zu Weiterbildung und beruflichen Perspektiven ist vorhanden.
UNESCO und Weltbank kritisieren

  • die Ausrichtung der Lehrpläne auf abfragbares Wissen anstatt analytischem Denken und Kreativität.
  • Die Qualität der Lehrerbildung leidet unter schlechten Strukturen (wenig konkrete Lerninhalte, geringe Anforderungen, schlechte Entlohnung, Konzentration auf Geistes- und Sozialwissenschaften/ Mangel an Naturwissenschaften).
  • Ein Ausbildungssystem für Handwerks- und Lehrberufe gibt es nur in wenigen Staaten. 2016 gibt es nur in Ägypten und Tunesien Reformbestrebungen mit einer Einführung von Berufsschulen für eine duale Ausbildung.
  • Eine Ausrichtung der beruflichen Integration von Frauen ist etwa als Projekt 2010 bis 2016 in Jordanien, Marokko, Tunesien und Ägypten angelegt (vgl. LUKAS 2016, 48).
4.2 Wasserversorgung und Umweltpolitik    

Im Nahen Osten genießt die Thematik besondere Priorität wegen des Wassermangels (vgl. ipb 3-4/2016, 50-52).

Nach der UN-Definition? von Wasserarmut liegen 15 der 22 Nahost-Staaten? unterhalb der Wasserarmutsgrenze von 1000 Kubikmeter erneuerbarem Trinkwasser pro Kopf und Jahr.

Trockenes Klima, geringe Frischwasservorkommen, Bevölkerungswachstum und der gesteigerte Wasserbedarf durch wirtschaftliche Entwicklung (etwa in der Landwirtschaft und Industrie) ergeben Wasserprobleme.

Die Golfstaaten erzeugen Trinkwasser durch Entsalzung von Meerwasser mit hohem technischem Aufwand und Kosten. Durch den Bevölkerungsanstieg benötigt man mehr Anbauflächen, die zu bewässern sind.

Politische Konflikte ergeben sich zwischen den Fluss-Anrainerstaaten? um die Entnahme von Flusswasser. Nil, Jordan, Euphrat und Tigris fließen durch mehrere Staaten.

Die Euphrat-Anrainer? Irak und Syrien befürchten die zu hohe Wasserentnahme der Türkei am Oberlauf, weswegen Absprachen notwendig sind.

Ein Streitobjekt mit politischer Dimension ist das Wasser des Jordans.

  • Betroffen sind Jordanien, Israel und das Westjordanland.
  • Drei Quellen entspringen im Libanon, in Nordisrael und in den nördlichen Golanhöhen.
  • Kritik kommt von der EU an der Wasserpolitik Israels mit dem Vorwurf, dass Israel ein Vielfaches an Wasser in den Siedlungen zur Verfügung stellt und die palästinischen Gebiete benachteiligt (Genehmigung von Brunnenanlagen, Quotenregelung).
Umweltprobleme ergeben sich durch die Wasserknappheit im Nahen Osten durch

  • eine Ausbreitung der Wüstengebiete,
  • eine Abnahme der fruchtbaren Böden und
  • eine Abnahme der Artenvielfalt.
Bevölkerungswachstum, intensive Nutzung der Böden mit höherem Wasserverbrauch pro Kopf ergeben Folgen, die ein erschwertes Leben der Landbevölkerung ergeben. Landflucht in die Städte ist eine Folge.

Sauberes Trinkwasser, Luftverschmutzung, öffentlicher Nahverkehr und Abfallentsorgung in den urbanen Zentren ergeben große Umweltprobleme.

Wenig Verwendung ergeben erneuerbare Energie wie Wind- und Solarenergie.

  • Die Stromerzeugung wird von vielen Saaten aus den umfangreichen Öl- bzw. Gasressourcen vorgenommen.
  • Beispielhaft ist das Städtebauprojekt von Masdar City in den VAE mit dem Ziel einer emissionsfreien Stadt von 50 000 Einwohnern.
4.3 Die Rolle der Frau    

Die Rolle der Frau in der arabischen Gesellschaften hängt von der sozioökonomischen Entwicklung ab (Bildung, Arbeit, politische Partizipation, individuelle Rechte; vgl. izpb 3-4/2016, 52-53).

Für das Bildungsniveau gilt die Einschulungsrate, die je nach Geschlecht eine unterschiedliche Verteilung in der Region aufzeigt.

Die Erwerbsquote der Frauen ist in den letzten Jahrzehnten in der Region angestiegen, dennoch zeigen die Weltbankangaben von 2014 gravierende geschlechtsspezifische Ungleichheiten. Die Mehrzahl ist im öffentlichen Sektor vorwiegend im sozialen Bereich beschäftigt.

In den Golfstaaten hat nur eine kleine Gruppe Hochqualifizierter meist im Privatsektor Anstellung gefunden.

Im politischen Raum sind Frauen wenig vertreten. Mit 31 Prozent hat Tunesien neben Algerien die höchste Anzahl weiblicher Parlamentarier.

Frauenrechte innerhalb der Familie bilden einen Streitpunkt im Nahen Osten. Traditionell herrscht das Prinzip des Patriarchats. Junge Frauen übersiedeln nach der Heirat in die Familie des Mannes, die ihr Schwiegervater führt. Älteren weiblichen Mitgliedern ist auch Folge zu leisten. Es versteht sich von selbst, dass ein solches Familienmodell zunehmend von jungen Frauen in Frage gestellt wird. Im Allgemeinen bedarf es bei Entscheidungen von Frauen der Zustimmung des Mannes bzw. eines männlichen Verwandten.

Insbesondere das Familienrecht leitet sich von der Scharia (islamisches Recht) ab.

Soziale Normen, politische, kulturell und wirtschaftliche Bedingungen bestimmen hier die Gesetze des jeweiligen Landes (vgl. die Türkei mit der Aufhebung des Kopftuchverbots; der Iran mit der Schleierpflicht; Tunesien mit gleichen Rechten für Frauen und Männer bei Bildung, Wahlrecht und am Arbeitsmarkt; Saudi-Arabien? mit der Geschlechtertrennung im öffentlichen Leben und der Vormundschaft des Ehemannes).

5 Phasen der regionalen Ordnung    

Das regionalpolitische System des Nahen Ostens hat seit dem Ende des Ersten Weltkriegs Veränderungen erfahren.

Bis zum Arabischen Frühling 2011 lassen sich fünf Phasen unterscheiden (vgl. BANK 2016, 54-61; http://orf.at/stories/2438471/2436668/ [14.5.2018]).

5.1 Palästina-Konflikt? - Gründe und Entwicklung    

Mitte des 19. und im frühen 20. Jahrhundert bildeten sich jüdische und arabische Nationalbewegungen.

Mit der Gründung erster jüdischer Siedlungen durch Zionisten seit dem Ende des 19. Jahrhunderts kam es zu kleinen lokalen Konflikten, ausgelöst durch unklare Grundbesitzregelungen im Osmanischen Reich. Verschärft hat sich die Situation in der Zwischenkriegszeit (vgl. KRÄMER 2015).

Wesentlich war die unklare Haltung der Briten als Mandatsmacht des Völkerbundes nach dem Ersten Weltkrieg. Das Lavrieren zwischen eigenen, jüdischen und arabischen Interessen führte dazu, dass keine Seite der anderen mehr vertraute.

Aus dem Massaker von Hebron 1929 mit Angriffen arabischer Bevölkerung auf jüdische Gemeinden wurde eine Konsequenz gezogen. Die Haganah wurde deutlich verstärkt (vgl. ihre Umwandlung 1948 zur Israelischen Armee).

Die arabisch-palästinensische Seite organisierte sich ab 1936 in einem eigenen Hohen arabischen Komitee und rief zu einem Generalstreik auf. Gefordert wurden ein Steuerstreik gegen die Briten und keine jüdische Einwanderung.

Von beiden Seiten wurden den Briten Wortbrüchigkeit vorgeworfen.

  • Juden wurde 1917 in der "Balfour-Deklaration?" eine "nationale Heimstätte" versprochen (vgl. FÜRTIG 2016d, 21).
  • 1915 wurde vom Hohen Kommissar des Britischen Reiches Henry Mc Mahon dem Großsherif von Mekka Hussein Ibn Ali für die Zeit nach einem Sieg im Ersten Weltkrieg ein arabisches Königtum vom Persischen Golf bis Palästina versprochen (vgl. FÜRTIG 2016d, 21).
  • Beides diente der Unterstützung der britischen Kriegsbemühungen im Ersten Weltkrieg.
  • Tatsächlich hatten das UK und F im geheimen "Sykes-Picot-Abkommen?" 1916 bereits den gesamten Nahen Osten unter sich aufgeteilt. Das Abkommen ist bis heute mitverantwortlich für die vielen Krisenszenarien und prägt die gesamte Region als Konfliktregion (vgl. FÜRTIG 2016d, 21-22).
Im Zweiten Weltkrieg sah die jüdische Seite die Weigerung des UK, Juden nach Palästina flüchten zu lassen, als Verrat. Sinnbild dafür war die Katastrophe der "Struma", ein Schiff mit rund 800 jüdischen Flüchtlingen, das 1942 von einem sowjetischen U-Boot? im Schwarzen Meer versenkt wurde.

Die Flüchtlingskrise dauerte bis nach dem Zweiten Weltkrieg. Eine Entscheidung über die Zukunft Palästinas drängte sich durch die Flüchtlingslager von Hunderttausenden jüdischen "displaced persons" auf.

  • Das UK brachte 1947 das Palästina-Problem? vor die UNO, die einen Sonderausschuss (UNSCOP) einsetzte.
  • Zugespitzt wurde die Situation durch das Drama der "Exodus" 1947, die am Landen in Haifa gehindert wurde, zu sinken drohte, in der Folge die 500 jüdischen Flüchtlinge nach Deutschland in die britische Besatzungszone gebracht wurde, wo sie interniert wurden.
  • Die UNSCOP-Mitglieder? haben zwei Empfehlungen ab. Ein Mehrheitsplan besagte die Zwei-Staaten-Verwaltung? von Jerusalem, ein Minderheitsplan sah einen binationalen Föderalstaat vor.
  • Mit dem Ende des britischen Mandats und Stunden nach der Unabhängigkeitserklärung Israels 1948 brach der Krieg aus. In der Folge wurden rund 750 000 Palästinenser Flüchtlinge.
5.2 1945 bis 1967    

Nach 1945 wandelte sich die Weltpolitik, mit den beiden Supermächten USA und Sowjetunion kam es zur Bipolarität.

Großbritannien und Frankreich verloren an Einfluss. Damit kam es zum Ende der bisherigen nahöstlichen Regionalpolitik durch die Kolonialmächte (vgl. BANK 2016, 54-55; FÜRTIG 2016d, 22-28; DACHS 2016).

  • In dieser Phase veränderte der israelisch-arabische Krieg 1948/1949 - als Reaktion auf die Staatsgründung Israels - das regionale System des Nahen Ostens.
  • Die arabische Niederlage stärkte Israel und begrub für die palästinensische Bevölkerung die Hoffnung auf einem eigenen Staat. Aus Transjordanien entstand das Haschemitische Königreich Jordanien.
  • Die Niederlage der ägyptischen Armee 1948 schwächte die Monarchie und ebnete den Weg der Machtübernahme 1952 der "Freien Offiziere". 1954 wurde Gamal Abdel Nasser Präsident Ägyptens mit der neuen Regionalpolitik eines Antikolonialismus und Panarabismus unter ägyptischer Führung.
  • Die Suezkrise 1956 brachte die Nationalisierung des Suezkanals, Ägypten wurde die führende arabische Macht der Region.
  • Die konservativen Regierungen in Saudi-Arabien?, Jordanien, im Libanon und Irak lehnten den Machtanspruch Ägyptens ab. Es kam zum "Arabischen Kalten Krieg".
Panarabische Vorstellungen und die Führungspersönlichkeit Nassers ließen massive innenpolitische Kontroversen entstehen.

  • Als Folge kam es zum Ende der Monarchie im Irak und Ausrufung der Republik 1958.
  • Umsturzversuche in Jordanien 1957 und im Libanon 1958 wurden durch die USA verhindert ("Eisenhower-Doktrin?").
  • Trotz aller Konflikte kam es nur im Jemen zu einem innerarabischen Krieg zwischen ägyptischen und saudi-arabischen Truppen als externe Bündnispartner lokaler Gruppierungen.
Im Sechstagekrieg 1967 erreichte Nassers Panarabismus seinen Wendepunkt. Israel reagierte auf die Drohungen mit einem Überraschungsangriff und eroberte die Sinai-Halbinsel? (von Ägypten), den Gazastreifen (von Ägypten), das Westjordanland und Ost-Jerusalem? (von Jordanien) und die Golanhöhen (von Syrien).

5.3 1967 bis 1989/1990    

Der Sechstagekrieg 1967 war für die arabischen Regierungen ein Debakel. Im Bewusstsein der Araber wog das Versagen nationalistischer Hoffnungsträger schwerer als die Niederlage von 1948 (vgl. BANK 2016, 55-57; RANKO 2016, 30-37).

Wesentlich war der Verlust großer arabischer Gebiete, die teilweise bis heute von Israel besetzt werden.

1967 wird Israel die überlegene Militärmacht des Nahen Ostens. Er besteht bis heute mit massiver Unterstützung der USA und in der Folge der EU.

Nach dem Ansehensverlust des Panarabismus, den innenpolitischen Schwierigkeiten in Jordanien (König Hussein) und in Syrien (Ba'th-Partei), entwickelte sich ein palästinensischer Nationalismus unter Jassir Arafat (PLO)ab 1996. Es wurde zum Kampf gegen Israel und die konservative Regierung in Jordanien (Verlust Ostjerusalems) aufgerufen.

Der "Schwarze September" 1970 geriet in Jordanien zu einem Bürgerkrieg, wobei PLO-Kämpfer? Teile des Landes besetzten und die Monarchie herausforderten. König Hussein blieb an der Macht, weil die Ba'th-Partei unter Präsident Hafiz al-Assad nicht die PLO unterstützte und Nassers Konfliktvermittlung misslang.

Nasser starb 1970, ihm folgte Mohammed Anwar al-Sadat(bis 1981).

1973 wurde Israel erneut von Ägypten und Syrien angegriffen (Jom-Kippur-Krieg? bzw. Ramadan-Krieg?).

  • Militärisch gab es keine Rückgewinn der besetzten Gebiete, aber einen neuen Präsidenten al-Assad in Syrien und al-Sadat in Ägypten.
  • Regionalpolitisch gewann der ägyptische Luftwaffengeneral und spätere Präsident Mohammed Hosni Mubarak (1981-2011) einen Legitimitätsgewinn.
  • Zeitgleich verschob sich das regionale Schwergewicht von Ägypten nach Osten. Durch die Erdöl-Krise? 1973/1974 verzehnfachte sich der Weltmarktpreise und die Einnahmen in den Staatskassen der Erdöl produzierenden Länder. Saudi-Arabien? stieg zur neuen Wirtschaftsmacht des Nahen Ostens auf. Länder ohne Erdölvorkommen profitierten durch Entsendung von Arbeitskräften in die Golfstaaten. Das regionale Verteilungssystem der Erdölgelder("Petrolismus")sicherte die autoritär regierenden politischen Systeme im Nahen Osten.
  • Regionalpolitisch veränderte Ägypten unter Sadat nach dem Jom-Kippur-Krieg? seine Position und näherte sich den USA unter Präsident Jimmy Carter(1977-1981). Im Camp David 1978/1979 wurde ein bilateraler Friedensvertrag mit Israel unter Ministerpräsident Menachem Begin unterzeichnet. Ägypten erhielt die Sinai-Halbinsel? zurück. Durch die Anerkennung Israels und die fehlende Rücksprache mit den arabischen Nachbarstaaten isolierte sich Ägypten und führte zum zeitweiligen Ausschluss aus der Arabischen Liga.
1982 intervenierte Israel im Libanon (Fünfter Nahostkrieg)mit dem Ziel, die PLO zu zerschlagen und Syriens Einfluss im Libanon zu schwächen. Die Intervention und das Massaker von Sabra und Schatila radikalisierten den libanesischen Bürgerkrieg. Die libanesische Hisbollah- 1982 als schiitisch-islamische Widerstandsbewegung gegründet - leistete bis zum Ende der israelischen Besatzung 2000 erbitterten Widerstand in der Sicherheitszone im Südlibanon.

1978/1979 erschütterte die iranische Revolution den Nahen Osten. Befürchtet wurde eine islamische Dynamik in der Region mit dem Ende der prowestlichen Pahlavi-Schah-Herrschaft?. Mit Ausnahme von Syrien unterstützen daher alle arabischen Regierungen den Angriff Iraks auf den Iran 1980 (Erster Golfkrieg 1980-1988; vgl. die Gründung als Sicherheitsbündnis gegen den Iran und die Expansionsbestrebungen des Irak 1981 unter der Führung Saudi-Arabiens? des Golfkooperationsrates/GCC).

Ende der achtziger Jahre war das regionale System des Nahen Ostens zersplittert.

  • Israel war die stärkste Militärmacht. Regional war es durch den Friedensvertrag mit Ägypten isoliert und hatte distanzierte Beziehungen zu Jordanien und der Türkei.
  • Dem neuen ägyptischen Präsidenten Mubarak - Nachfolger nach dem getöteten Präsidenten Sadat - gelang nur langsam eine Akzeptanz im Nahen Osten.
  • Saudi-Arabien? als Erdölmacht blieb streng konservativ.
  • Die Islamische Republik Iran überstand in den Überlebenskampf geschwächt.
5.4 1990/1991 und der Nahost-Friedensprozess?    

Die USA waren mit dem Ende des Kalten Krieges 1989/1990 die einzige Supermacht in der Weltpolitik. Dies wirkte sich auf das Gleichgewicht der Mächte im Nahen Osten aus (vgl. BANK 2016, 58-60).

Der Irak besetzte 1990 Kuwait und bedrohte das regionale Gleichgewicht und die globale Energieversorgung. Eine breite US-geführte Koalition intervenierte mit regionaler Unterstützung von Ägypten, Saudi-Arabien? und Syrien (Zweiter Golfkrieg).

Mit dem Rückzug des Iraks verstärkte sich die Abhängigkeit der arabischen Golfmonarchien von den USA.

Als stärkste nahöstliche Macht positionierten sich der Irak, Iran und Libyen gegen die USA.

Zudem entstand mit der ersten Intifada 1987 ein palästinensischer Aufstand gegen die israelische Besetzung von Ostjerusalem (Gründung der Hamas).

Die Gründung der Hamas bildete eine Opposition zur PLO, die 1990/1991 vor dem finanziellen Bankrott stand.

Mit der Irak-freundlichen Haltung im Zweiten Golfkrieg blieben Geldzuwendungen der Ölmonarchien aus und hunderttausende palästinensische Arbeitsmigranten mussten die Golfstaaten verlassen.

1991 fand in Madrid die Nahost-Konferenz? mit den Konfliktparteien, Russland, der EU und dem UN-Generalsekretär? Javier Perez de Cuellar statt. "Madrid" scheiterte, weil Israel kein Interesse an einer Lösung hatte und die arabischen Staaten zurückhaltend blieben.

  • Ein Durchbruch gelang in längeren Geheimverhandlungen in Oslo, in denen in der Folge 1993 die PLO-Führung? Israels Recht auf Existenz in Frieden und Sicherheit anerkannte und Israel die PLO als legitime Vertretung des palästinensischen Volkes akzeptierte.
  • Es folgte am 13. September 1993 die israelisch-palästinensische Prinzipienerklärung als "Rahmenwerk" für zukünftige Verhandlungen. Als Übergangsregelung wurde eine begrenzte palästinensische Selbstverwaltung und 1994 die Palästinensische Autonomiebehörde(PA) geschaffen.
  • 1994 wurde in der Folge ein israelisch-jordanischer Friedensvertrag unterzeichnet. Verhandlungen zwischen Israel und Syrien scheiterten (Rückgabe der Golanhöhen).
  • Der Oslo-Prozess? enttäuschte. Besondere Kritik ergab sich nicht wegen der besetzten Gebiete, vielmehr auch der vorangetrieben Siedlungsbau förderte gewaltbereite palästinensische Gruppierungen.
  • Nach dem Scheitern des Friedensprozesses provozierte der israelische Politiker Ariel Sharon mit einem medienwirksamen Besuch des Tempelbergs die Palästinenser. Die Folge war die Zweite Intifada mit einer Rückkehr der Gewalt und einer Verhärtung der beidseitigen Beziehungen.
5.5 Nahöstliche Kriege    

5.5.1 9/11    

Mit den Terroranschlägen auf das Pentagon in Washington D.C. und das World Trade Center in New York am 11. September 2001 (in der Folge "9/11") ist die letzte Phase der nahöstlichen Regionalpolitik seit 1945 anzusprechen (vgl. BANK 2016, 60-61).

Präsident George Bush (2001-2009) rief in der Folge den "globalen Kampf gegen den Terrorismus" aus und machte den Nahen Osten zum zentralen Raum der US-Außenpolitik?.

Diese Politik führte zu einer intensiven Kooperation zwischen den USA, der EU und arabischen Regierungen in Ägypten, Jordanien, Marokko und Syrien. Oppositionelle und islamische Bewegungen wurden als "Terroristen" eingestuft und verfolgt.

5.5.2 Irak-Krieg? 2003    

Ebenso wurde der US-Krieg? gegen den Irak 2003 als Verbindung zu al-Qaida geführt. In der Folge unterstellt man dem Irak eine Bedrohung durch Massenvernichtungswaffen als Kriegsgrund.

Der Sturz Saddam Husseins sollte als Folge eine Demokratisierung des Iraks zur Folge haben und ein positives Beispiel für den Nahen Osten bilden.

In der EU gab es Befürworter bzw. Beteiligte (UK, Polen) und Skeptiker (D, F).

Es gelang der US-Besatzung? nicht, Sicherheit im Irak zu garantieren und einen umfassenden Wiederaufbau einzuleiten. Ein Bürgerkrieg in der Folge spaltete das Land in eine innerislamische Trennlinie von Sunniten und Schiiten.

Letztlich führte der Legitimitätsverlust der USA zu einem Aufstieg der Islamischen Republik Iran.

5.5.3 Libanon-Krieg? 2006    

2006 führte der Libanon-Krieg? zur Verschiebung der regionalen Macht im Nahen Osten. Der Widerstand der Hisbollah gegen Israel führte zu deren Ansehen in der arabischen Öffentlichkeit und einem politischen Sieg (vgl. die Hoffnung als neue Führungsfigur der Araber in der Nachfolge von Nasser).

5.5.4 Gaza-Krieg? 2008    

2008 folgte nach dem Golfkrieg 2003 und Libanonkrieg 2006 der Gaza-Krieg?, der drei Wochen später endete.

Zerstört wurde die zivile Infrastruktur, gestärkt wurde die Hamas.

Die Kriege und der US-Einflussverlust? mit Rückzug aus der Regionalpolitik führten zu starken regionalen Akteuren.

Neben dem Iran betraten die Türkei und Katar die politische Bühne.

Die Türkei weitete ihren diplomatischen, wirtschaftlichen und kulturellen Einfluss aus und vermittelte 2008 in letztlich gescheiterten Geheimverhandlungen zwischen Israel und Syrien.

5.5.5 Gaza Krieg 2023    

Eine explosive Lage zwischen Kritik an Israel für den Umgang mit Palästinensern und einem Hass auf Israel und seiner Zivilbevölkerung kennzeichnet die Kriegslage.

Die Zivilbevölkerung von Israel und Gaza ist nicht nur Zielscheibe der Angriffe, sie ist auch die Ebene für Hass.

IT-Hinweis?:

Quelle "Salzburger Nachrichten" 11.10.2023: https://www.sn.at/politik/weltpolitik/israels-armee-stellungen-gazastreifen-146666593 (11.10.2023)

6 Reflexion    

6.1 Postkolonialer Konflikt    

Der "Palästina-Konflikt?" als postkoloniale Entwicklung mit Folgen bis heute bildet eine wesentliche Ursache dieser Konfliktregion.

In der Folge kommt es zu Flüchtlingsströmen und militärischen Konflikten (vgl. KRÄMER 2015).

6.2 Arabischer Frühling und Folgen    

Der Arabische Frühling führte zu einer Neugestaltung der regionalen Ordnung im Nahen Osten. Erfreulich sind gesellschaftliche Neuordnungen unter der jungen Generationen (vgl. GERLACH 2019).

Es kam zu einer Rückkehr zu einem autoritären Regime in Ägypten und Kriegen in Libyen, im Jemen und internationalisiert in Syrien (vgl. EL GAWHARY 2011, ARMBRUSTER 2011).

6.3 Syrien-Krieg? 2011    

Der syrische Krieg führte zu einer humanitären Katastrophe mit einer halben Million Toten, einer massiven Flüchtlingswelle und weitgehenden Zerstörung des Landes.

Die syrische Katastrophe beruht auf der regionalen Unterstützung durch den Iran, die Hisbollah und außerregional durch Russland.

Oppositionelle sind sunnitisch-islamische Milizen, unterstützt durch Saudi-Arabien?, die Türkei, Katar und außerregional die USA.

Ägypten verlor an Einfluss und hatte innenpolitische Unsicherheit (Sturz Mubarak - Militärputsch gegen Mursi durch Abdel-Fattah? als-Sisi 2013).

IT-Hinweis?:

https://www.malteser-international.org/de/hilfe-weltweit/naher-osten/syrien/der-buergerkrieg-in-syrien-ein-ueberblick.html (11.10.2023)

6.4 Regionalmacht Türkei    

Die Türkei galt als aufstrebende Regionalmacht, unterstützte in Tunesien, Ägypten und Marokko moderat-islamische Opposition mit kurzfristigem Ansehen.

  • Durch den Putsch in Ägypten verlor man einen Partner, die Beziehungen zu Saudi-Arabien? und den VAE verschlechterten sich.
  • Der Syrienkrieg und die Kurdenfrage trugen dazu bei, den Status der Türkei zu verschlechtern.
6.5 Komplexe Regionalordnung    

Zusammenfassend zeichnet sich die nahöstliche Regionalordnung durch eine Komplexität internationaler Beziehungen und Verflechtungen aus (vgl. BANK 2016, 66).

Allianzbildungen sind wechselhaft, unterliegen internationalen Veränderungen.

Der Syrienkrieg spielte eine zentrale Rolle.

Der Iran erhält als Regionalmacht mit seinen Ressourcen und Bestrebungen zunehmende Bedeutung (Stand 2023).

Die Nahostpolitik der EU zeigt sich in der Komplexität der Region und internationaler Beziehungen und Interessen

IT-Hinweis?:

https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/das-europalexikon/177148/nahostpolitik-der-eu/ (11.10.2023)

Literaturverzeichnis    

Angeführt sind jene Titel, die für den Beitrag verwendet und /oder direkt zitiert werden.

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Steinbach U. (2016): Die arabische Welt im 20. Jahrhundert, Stuttgart

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Die IT-Beiträge? verstehen sich als Ergänzung zum Beitrag.


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Zum Autor    

APS-Lehramt? (VS-HS-PL?); zertifizierter Schüler- und Schulentwicklungsberater (1975, 1999), Mitglied der Lehramtsprüfungskommission für die APS beim Landesschulrat für Tirol (1993-2002)

Absolvent des Instituts für Erziehungswissenschaft/ Universität Innsbruck/ Doktorat (1985), des 10. Universitätslehrganges Politische Bildung/ Universität Salzburg-Klagenfurt/Master? (2008), der Weiterbildungsakademie Österreich/ Diplome (2010), des 7. Universitätslehrganges Interkulturelle Kompetenz/ Universität Salzburg/ Diplom (2012), des 4. Internen Lehrganges für Hochschuldidaktik/ Universität Salzburg/ Zertifizierung (2016), des Onlinekurses "Digitale Werkzeuge für Erwachsenenbildner_innen"/ TU Graz-CONEDU-Werde? Digital at.-Bundesministerium für Bildung/ Zertifizierung (2017), des Fernstudiums Erwachsenenbildung/ Evangelische Arbeitsstelle Fernstudium - Comenius Institut Münster/ Zertifizierung (2018), des Fernstudiums Nachhaltige Entwicklung/ Evangelische Arbeitsstelle Fernstudium - Comenius Institut Münster/ Zertifizierung (2020)

Lehrbeauftragter am Institut für Erziehungs- bzw. Bildungswissenschaft der Universität Wien/ Berufspädagogik/ Aus- und Weiterbildung/Vorberufliche Bildung (1990/1991-2010/2011), Lehrbeauftragter am Fachbereich für Geschichte der Universität Salzburg/Lehramt Geschichte-Sozialkunde-Politische? Bildung/ Didaktik der Politischen Bildung (2016, 2018)

Mitglied der Bildungskommission der Evangelischen Kirche in Österreich A. und H.B. (2000-2011), stv. Leiter des Evangelischen Bildungswerks in Tirol (2004-2009, 2017-2019), Kursleiter an den VHSn des Landes Salzburg Zell/See, Saalfelden und Stadt Salzburg (2012-2019)

 
© die jeweiligen Autoren zuletzt geändert am 11. Oktober 2023